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DRIVE THRU Gallery – oder die Ortsdurchfahrt Aschersleben
Sie setzt sich aus drei Bundesstraßen zusammen – aus der B6, B180 & B185.

Mit Aktionen und Installationen wird der Stadtraum Straße in einer schrumpfenden Stadt von knapp 30.000 Einwohnern thematisiert. Die Straße wird als urbaner Raum, der Öffentlichkeiten für Stadtentwicklung herstellen kann, gelesen und gelebt und die Aushandelbarkeit städtischer Räume mit künstlerischen und transdisziplinären Strategien getestet. So geht die DRIVE THRU Gallery nicht in einem einheitlichen Bild auf – sie ist kein White Cube, sondern ein Raum, wo Orte zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Identitäten annehmen können und sich eigene Dynamiken behaupten. Neben Frau Schmidt wohnt Netto wohnt ein Volkmann und daneben auch mal niemand mehr oder Phantome, auf dem Parkplatz wummern nachts Konzerte und rattern tagsüber Einkaufswagen oder ferngesteuerte Autos auf einem Filmset vorbei – eventuell kreuzen Testfahrzeuge, die durch Akkuschrauber angetrieben werden, vielleicht rauscht ein Fahrer in einem Sessel, der mit Aschersleber Frittenöl angetrieben wird, per Anhalter durch die Galerie … Die DRIVE THRU Gallery ist Anstoß über die Möglichkeitsräume von Straße und Stadt in Aschersleben und darüber hinaus nachzudenken. Feldforschung querstraßein in einer Stadt, die mit ihrem historischen Kern und als älteste Stadt Sachsen – Anhalts als der Prototyp der europäischen Stadt erscheint – und was immer diese im Kern tatsächlich ausmacht, „besuchen Sie Europa solange es noch steht“ *  …

(U.A.)

Ein Projekt der Internationalen Bauaustellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010

Aschersleben
Von außen nach innen – Konzentration auf den Kern

IBA-Stadt seit 2003

Aschersleben lenkt seine Schrumpfung von außen nach innen: Abriss an den Rändern bei gleichzeitiger Stärkung der Innenstadt. Behörden, Bildungs- und Einkaufszentren werden in den Stadtkern verlagert. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Innenstadtring als Schnittstelle zwischen Altstadt und den gründerzeitlichen Erweiterungen. Entlang dieser Verkehrsschneise stehen bis zu 75% der Wohngebäude leer. Durch Abriss, künstlerische und temporäre Nutzung der Brachflächen sowie Ansiedelung von Logistikfunktionen wie Einkaufsmöglichkeiten, die fußläufig von der Innenstadt erreichbar sind, soll der Innenstadtring wieder belebt werden. Auf Brachen startet u.a. die DRIVE THRU Gallery, auf der ehemaligen Industriefläche der Cartonage-Fabrikation Bestehorn – der späteren OPTIMA – entsteht ein Bildungszentrum. Der Flusslauf der Eine wird freigelegt, wieder zugänglich gemacht, neu gestaltet und mit der Altstadt verknüpft.

(Quelle: http://www.iba-stadtumbau.de)

Skizze: U. Achternkamp, 2009; Foto: Stadt Aschersleben

Einwohner
(auf dem Gebietsstand von 2010)
1989: 40.806
2009: 29.642
2025: 22.623 (Prognose)

Fläche: 156,2 qkm

Wohnungsmarkt

Wohnungsbestand: 14.700
Wohnungsleerstand: 2.500
Leerstandsquote: 17 %
Wohnungsabriss seit 2001/02: 1.200

Quelle: http://www.iba-stadtumbau.de

* (Geier Sturzflug, Besuchen Sie Europa, 1983)